Debate

Live-Talk: Gender und Antisemitismus

Frauenhass gilt als „Einstiegsdroge“ in rechtsradikales Denken. Die „Manifeste“ der Rechtsterroristen von Halle, Christchurch, Oslo oder Utøya sind Dokumente des Hasses und Zeugnisse der Angst vor Entmännlichung und weiblicher bzw. jüdischer „Übermacht“. Frauenhass, Antifeminismus und Anti-Gender-Rhetorik sind aber auch ein Scharnier zwischen konservativen und neu- (und alt-) rechten Positionen und spielen eine wichtige Rolle bei der „Einmittung“ und Normalisierung rechter Weltanschauungen. Die Geschichte der Verknüpfung beider Ideologien ist alt und erschreckend aktuell. Von vergeschlechtlichten Stereotypen des „Juden“ im 19. Jahrhundert über aktuelle Verschwörungserzählungen wie die des „Großen Austausch“ bis zu „Männerrechtlern“ und Incels gehen Frauenhass und Hass gegen Jüdinnen und Juden inhaltlich und personell oft Hand in Hand. Aufschlussreich ist aber auch die Analyse der Argumentationen rechter Aktivistinnen, die als Feministinnen oder zum „Schutz der Frauen“ gegen „den Islam“ oder Geflüchtete mobilisieren.

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