Diskussion

Arbeit und Algorithmen im digitalen Kapitalismus

Don’t be evil
Arbeit und Algorithmen im digitalen Kapitalismus
GEGEN//ÜBER – Debatten zur Gegenwart
Ute Kalender und Philipp Staab im Gespräch

Holm Friebe und Sascha Lobo interpretierten die digitale Projektarbeit in »Wir nennen es Arbeit. Die digitale Boheme oder: Intelligentes Leben jenseits der Festanstellung« (Heyne, 2006) noch als selbstbestimmten Lebensentwurf der kreativen Selbstverwirklichung. Dieses Versprechen ist der Ernüchterung über beschleunigten Dauerstress, prekäre Beschäftigungsverhältnisse und die Entgrenzung von Arbeit und Freizeit gewichen. Seither wurden globale Plattformunternehmen wie Amazon oder Facebook immer deckungsgleicher mit den Märkten, in denen sie tätig sind, und können die Daten ihrer Konsument·innen so verwerten, dass deren Verhaltensweisen in die Zukunft projiziert und kalkulierbar werden. Das spontane Navigieren durch die Angebote und Möglichkeiten wird ununterscheidbar von der vorauseilenden Selbstverwaltung der eigenen Interessen und Bedürfnisse – ein Widerspruch, der auch das soziale und private Leben, die Liebe erfasst.

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