Lesung

Was gesagt werden soll: Günter Grass als Dichter

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Es mag überraschen, aber Günter Grass hat sich im Grunde jederzeit in erster Linie als Lyriker verstanden. Alle großen Werke des gattungsübergreifend arbeitenden Schriftstellers sind aus lyrischen Momenten entstanden, wie das kürzlich im Steidl Verlag erschienene Gesamtwerk des Nobelpreisträgers unter Beweis stellt (Neue Göttinger Ausgabe, herausgegeben von Dieter Stolz und Werner Frizen).

Das Gedicht war Grass lebenslang eine willkommene Möglichkeit der Bestandsaufnahme, ein offenes Experimentierfeld. Die Arbeit an lyrischen Texten, die sich einerseits durch einen ganz spezifischen Grass-Ton, andererseits durch Themen- und Ausdrucksvielfalt auszeichnen, bot ihm immer wieder Gelegenheit, sich mit literarischen Mitteln neu zu vermessen, überholte Standpunkte kunstvoll in Frage zu stellen, bisweilen auch politisch Stellung zu beziehen oder sehr Persönliches zu offenbaren.

Über den Lyriker Grass diskutieren sein langjähriger Wegbegleiter Dieter Stolz, Katja Lange-Müller, die 2018 Du. Ja. Du. Liebesgedichte von Grass herausgegeben hat, und die Dichterin Nora Bossong mit dem Literaturkritiker Helmut Böttiger.

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